Würde man mich fragen, wie es mir geht, wie ich mich fühle würde ich wohl derzeit mit "ruhig" antworten.
Das fühlt sich für mich ungewohnt an und ich empfinde es auch als irgendwie untypisch, aber es ist definitiv so:
Mein Gefühlszustand ist ruhig.
Nicht die übliche Aufgedrehtheit, das Getrieben fühlen, die Nervosität, die Überlastung, das ausweglose Zerissensein, was zu tun ist und wo ich anfangen soll und das Ächzen unter der Terminfülle.
Es ist ungewohnt - und schön.
Es tut mir gut. Ich fühle mich wohl.
Ja, insgesamt fühle ich mich grad wohl. Auch so mit mir. Nicht, dass ich abgenommen hätte, nein - aber ich habe irgendwo in mir mein momentanes Gewicht angenommen und akzeptiert. Vermutlich erspart mir das ständige vor mir selbst Leugnen, dass ich doch eigentlich gar nicht so viel wiege, wie ich wiege jede Menge inneren Kampf - gibt mir eine Ruhe und sozusagen Energien, die ich sonst für diese Selbstlügen aufwenden mußte, sind frei.
Ich achte derzeit darauf, dass ich Zeit für mich einplane. Oder vielleicht nicht einplane - aber einfach nehme. Ich möchte Freiräume im Terminkalender. Freiräume für mich.
.. okay, natürlich steht schon das ein oder andere drin (logisch!) aber ich wähle mit Bedacht aus, was mir wichtig ist und was ich will. Und vor allem, was ich nicht will.
Die Zeit für mich tut mir gut.
Gestern zum Beispiel war ich schon um halb neun daheim - ich habe ne Maschine Wäsche gewaschen, die Spülmaschine laufen lassen, ein paar Dinge von Hand gespült - ja, halt einfach Ordnung in der Küche geschaffen ... und das hat mir sogar irgendwie gefallen.
Ich hab den Weihnachtsbaum ein letztes Mal angezündet, die Lebkuchenherzen herunter gegessen *grins* und einen Film, den ich vorgestern angefangen hab, zu Ende geschaut.
Und ich war zufrieden .... nur I, me and myself.
Den inneren Antreiber, der hetzte, ich solle doch WENIGSTENS den Blattkram nebenher sortieren und eine der Chaoskisten auf dem Wohnzimmerboden verteilen, wenn ich schon nur dahocke und "nichts" tu, hörte ich mir gelassen an - und ließ mich von ihm nicht aus der Ruhe bringen.
Ich hielt mich mehr an den Tipp des fernöstlichen Zen-Meisters "Wenn du sitzt, dann sitze, wenn du gehst, dann gehe und wenn du ißt, dann esse. " und habe ferngesehen. Nur ferngesehen. Ohne Drumrum und nebenher und "eben mal schnell noch kurz".
Na guuut ... mit angezündetem Weihnachtsbaum *lach*
Es fühlt sich ganz ungewohnt an, mir selbst so viel Zeit zuzugestehen, einfach mehr bei mir zu sein. Ja, denn es ist wirklich ein bei mir sein.
Ungewohnt - und gut!
Ich hab das Gefühl, das ist ein guter Weg. Den behalt ich bei.
3 Kommentare:
Den solltest Du wirklich beibehalten. Denn Dein Eintrag liest sich so, wie Du schon schreibst, RUHIG! Innere Ruhe ist überhaupt das Beste was man für sich haben kann. Denn wenn man sie vorher nicht hatte, merkt man erst mal wie wichtig und schön sie sein kann, wenn man sie denn gefunden hat. Ich suche auch noch immer, schon so lange und es zermürbt mich. Ich war schon lang nicht mehr so richtig ausgelassen wie Du an diesem Abend. Gibts da eine RUHE-Selbsthilfegruppe? *grins*
Ich finde es toll, das zu lesen! Und ich finde es toll, dass es dir dabei gut geht und du scheinbar mehr Wert auf DICH legst, was du willst oder eben auch nicht! Ich sag nur: "sei Frei..."
Toll toll toll, dein Eintrag beschwingt mich total und hat somit auch noch für andere was gutes!! Toll!!! ;-)
*buzz*
Super. So soll es sein. Ich sollte mir dsa auch vornehmen.
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